Die US-amerikanische Zentralbank (Federal Reserve) unterstützt den Kampf gegen Inflation mit der vorerst siebten Anhebung des Leitzins. Allerdings ist die Anhebung von einem halben Prozent etwas niedriger ausgefallen als die letzten Steigerungen. Mittlerweile liegt der Zinssatz bei 4,25% bis 4,5% und liegt damit auf dem höchsten Niveau seit 15 Jahren. Obwohl der Anstieg etwas vorsichtiger ausfiel, erwarten Finanzexperten einen weiteren Anstieg der Finanzierungskosten von Konsumgütern. Die staatlichen Finanzexperten sagen voraus das bis Ende 2023 Finanzierung im Konsumbereich ein Level von 5 % bis 5.25 % erreichen werden. So ist zu vermuten das diese weitere Anhebungen von einem dreiviertel Punkt in Betracht ziehen. Einige Ökonomen prophezeiten eine vorsichtigere Handlungsweise und sahen nur einen Anstieg von einem Halben Punkt voraus.
Die Ankündigung der Anhebung folgte ein Tag nach dem ein vielversprechender Bericht zeigte das die Inflation in den Vereinigten Staaten im November für einen fünften Monat in Reihe gesunken war. Im Jahresvergleich war die Inflation in November auf 7,1% gesunken von einen Hoechststand von über 9% im Sommer. Die Inflationsrate ist damit immer noch hoch aber der Trend zeigt eine Abkühlung des Marktes an.
Die stufenweise Anhebung des Leitzins wirkt sich allerdings nicht nur auf die Inflation aus. Schulden machen wird deutlich teurer für Konsumenten und der Anstieg zieht sich durch alle Wirtschaftszweige. Industrielöhne, Autofinanzierungen und Hypotheken sind damit deutlich teurer als noch vor einem halben Jahr.
Viele Immobilienmärkte in den USA sind derzeit stagnierend oder leicht rückläufig. Nur in Ballungsgebieten mit außerordentlichem Bevölkerungswachstum sind die Preise weiterhin ansteigend. Zu den beliebtesten Zuzugsgebieten gehören Zentralflorida in der Ostwestachse zwischen Daytona Beach, Orlando und Tampa. Südflorida mir Gebieten um Miami und Küstenorte wie Jacksonville oder Sarasota. Auch andere Ballungsgebiete im Südosten der USA finden vermehrt Zuwanderung aus dem Norden und teuren Gebieten an der Westküste der Vereinigten Staaten. Immobilienfachleute warnen: „Hohe Zinsen und hohe Immobilienpreise schaffen einen Markt den sich Durchschnittsverdiener kaum noch leisten können.“ Speziell an der teuren Westküste der USA sind Wohneigentum selbst für Gutverdienende kaum noch finanzierbar. Zahlreiche institutionelle Immobilieninvestoren an Wall Street haben die Akquisition neuer Objekte verlangsamt oder total gestoppt. Bleibt abzuwarten wie sich der Markt entwickelt wenn die Abkühlung der Konjunktur einsetzt. Gesetzgeber und staatliche Finanzstrategen hoffen auf eine weiche Landung. Konsumenten sind am stärksten getroffen. Der Anstieg von Gehältern hat sich derzeit auf 5 bis 6% eingependelt während Inflationszahlen immer noch darüber liegen. Eine Verminderung der Kaufkraft und gleichzeitige Erhöhung der allgemeinen Finanzierungskosten kann sich besonders schwierig für viele Familien auswirken die sowieso schon am Existenzminimum operieren. Die Mietpreise in vielen Staaten sind mit der Inflation gestiegen oder erheblich darüber.
Der Sonnenstaat Florida bevorzugtes Ziel von Zuwanderern
Florida war vor den 1960er und 70er Jahren relativ dünn besiedelt. Mit der Entstehung von Disney World in einem vorher kaum besiedelten Sumpfgebiet in Zentralflorida wurde der Staat der zum meisten Teil auf einer Halbinsel angesiedelt ist erst richtig populär. Seit der Zeit hat der Sonnenstaat einen stetigen Strom an Zuwanderern. Nur während der Finanzkrise nach 2008 was das Bevölkerungswachstum im Staat der Flamingos und Alligatoren etwas rückläufig. Aber das war nur von relativ kurzer Dauer. Der stete Wachstum hat zur Verdichtung in vielen beliebten orten in Florida geführt und die Nachfrage nach Wohnraum im Sonnenparadies hat zu stetigen Preissteigerungen im Immobiliensektor geführt. Mit der Covid-19 Pandemie hat Florida eine ganz neue Migrationsdynamik erfahren. Viele Jobs konnten wegen der Lockdowns und Vorsichtsmaßnahmen remote ausgeführt werden. Zahlreiche Arbeitnehmer sahen die Möglichkeit aus den teuren Ballungsgebieten der Norden in den sonnigen Süden umzusiedeln ohne den lukrativen Job in New York, Boston oder Washington aufzugeben. Der Run auf Immobilien schaffte eine rasante Teuerung der Eigenheime und wirkte sich auch nicht unerheblich auf die Mietpreise aus. Zusätzlich findet sich Florida auch als eines der beliebtesten Ziele internationaler Immobilienkäufer. Andere Zuwanderungsziele in den USA sind Hawaii, Alaska, Maine, Montana, South Carolina, North Carolina und Tennessee. Staaten die Einwohner verlieren sind zum Beispiel Kalifornien, New Jersey, Illinois und New York.
Es gibt viele Gründe warum sich inneramerikanische Migrationsdynamiken entwickeln. Kalifornien hat in den letzten Jahren viele Naturkatastrophen erlitten wie Waldbrände in bisher nie dagewesenem Ausmaß. Lange Dürreperioden abgewechselt mit starken Regenstürmen führen zu Schlammlawinen vielerorts. In anderen Staaten sahen wir weitflächige Flutkatastrophen und im Norden der kontinentalen USA werden die Winter härter und kälter. Ein Anstieg an Heizkosten macht es zudem attraktiver in den milden Süden der USA zu ziehen. Die Preise in südlichen Staaten sind trotz des gestiegenen Niveaus immer noch billiger als in hochpreisigen Gegenden wie Los Angeles oder die Bay Area rund um San Francisco. Wer gewohnt ist mehr als eine Millionen Dollar für eine kleine Wohnung zu zahlen, empfindet den durchschnittlichen Preis einer Wohnimmobilie von etwa 500.000 Euro in Florida als eher billig an. Der deutsche Immobilienmakler Malte Strauss hat mit über 20 Jahren Berufserfahrung in Zentralflorida einiges gesehen im Lauf der Jahre. „Eine Immobilie ist nur Wert was die Käufer bereit sind dafür zu bezahlen. In den letzten Jahren haben sich die Käufer gegenseitig überboten. Selbst mit den hohen Immobilienzinsen bei 6 bis 6.5% ziehen immer noch mehr Leute nach Florida als das Familien den Sonnenstaat verlassen.“ Während die Preise vielerorts fallen, sind diese derzeit stabil in Florida bzw. zeigen noch einen leichten Anstieg in den letzten Monaten. Falls Sie einmal sehen möchten was eine Immobilie kostet besuchen sie die Webseite Luxury homes in Orlando. Hier sind im Grunde nahezu alle verfügbaren Objekte in Zentralflorida aufgeführt.