Immobilienstatistik zeigt wiedersprechende Trends

Die letzten Wochen im Dezember 2022 zeigen Trends in verschiedenen Reports die Trends für das kommende Jahr aufzeigen. Die National Association Of Homebuilders (NAHB) veröffentlichte die sogenannte „Builder Confidence Number“. Dies ist ein Indikator wie zuversichtlich Bauträger die nahe Zukunft des Bauwesens einschätzten. Die allgemeine Zuversicht sank in den letzten 12 Monaten auf das niedrigste Level in zehn Jahren. Die Zuversicht in einer halbjährlichen Voraussicht stieg aber leicht an. Das spricht wiederum für eine nur kurzzeitige Abflachung des Marktes. Bauträger erwarten anscheinend eine Normalisierung der Anzahl von Grundsteinlegung innerhalb von wenigen Monaten. Das würde dafür sprechen das die Talsohle bald erreicht ist.

Andere Daten geben ebenfalls eher ein uneinheitliches Bild. Der Neubau Report der Regierung zeigt eine Kontinuität bei der Anzahl der Neubauprojekte, während Bauanträge deutlich zurück gingen. Die Analyse der Zahlen ist eher Komplex und man könnte verschiedene Schlussfolgerungen ziehen. Ohne Zweifel hat sich hier eine sehr Rasche Korrektur im Markt der Wohnimmobilien ergeben. Betrachtet vor dem Hintergrund von langfristigen Entwicklungen kann man hier aber nur eine Korrektur des Immobilienboom der letzten zwei Jahre sehen. Selbst die derzeit niedrigen Zahlen im Neubausektor liegen immer noch über dem Durchschnitt der Jahre bevor der Covid Pandemie.

Interessant zu beobachten sind die Statistiken in Bezug von Gebrauchtimmobilien und Neubauten. Oberflächlich betrachtet sieht es aus als ob der Verkauf von Neubauten sich gut halten kann gegen den Verkauf von existierenden Immobilien Aber man muss dabei bedenken das Immobilienbesitzer in den USA zögerlicher beim Verkaufe Ihrer Immobilien sind. Ein Verkauf in dem derzeitigen Markt bedeutet eine niedrige Festzinsfinanzierung aufzugeben um dann bei einem Kauf einer anderen Immobilie ein viel höheren Zinssatz in Kauf zu nehmen. Diese zögerliche Haltung bedingt ein niedriges Inventar im Gebrauchtimmobiliensektor. Das ist diametral umgekehrt zu der Situation nach der Finanzkrise von 2008. Nach der Finanzkrise stieg das Inventar erhältlicher Wohnobjekte enorm an.

Auch muss man die Dimension der beiden Märkte sehen. Neubauten sind nur ein sehr kleiner Teil des gesamten Verkaufsvolumens und so kann ein bescheidener Erfolg einiger marktführenden Bauträger einen großen statistischen Effekt haben. Anders gesagt der Anteil der Neubauten ist so gering das selbst relativ geringe Stückzahlen eine stetige Statistik anzeigen.

In nächsten Jahr werden die Märkte weiterhin auf die Inflationsrate reagieren. Aber auch andere Faktoren werden hier maßgebend sein. Die Höhe der Inflation und das Bruttosozialprodukt werden hier den Trend geben. Es bleibt abzuwarten wie der Markt reagiert und wie die Zinstaktik die Federal Reserve sich auswirken wird.