Kann man mit US-Immobilienspekulation kurzfristig Gewinn machen?

Die Antwort ist relative vielschichtig. Es kann funktionieren aber muss nicht. Betrachten wir ein typisches Investitionsmodell was landläufig „Fix and Flip“ genannt wird. Hierbei handelt es sich um den Kauf einer unattraktiven Immobilie die mit Hilfe von Renovierungen später wieder gewinnbringend verkauft wird. Idealerweise kauft man die Immobilie günstig weil sich durch den Mangel weniger Potentielle Kunden für das Objekt interessieren. Man muss bei Mangel unterscheiden von einem Mangel der behoben werden kann, wie zum Beispiel eine undichte Dacheindeckung oder kaputte Heizung oder Klimaanlage, oder ein Mangel wie die Lage an einer lauten Straße der nicht behoben werden kann. Ideal sind Objekte die grundsätzlich interessant und gesucht sind, aber kosmetisch unattraktiv sind oder sich nicht mehr zeitgemäß präsentieren. Typische Beispiele solcher fix und Flip Businessmodelle werden gerne auf dem Fernsehsender HGTV (Home and Garden Television) dargestellt. Wer sich solche Sendungen angeschaut hat fragt sich manchmal: „Kann ich als Deutscher eigentlich Immobilien als Investment kaufen in den USA?“ Die Antwort ist ein klares Ja. Man kann als Deutscher Staatsbürger auch ohne permanente Aufenthaltsgenehmigung Immobilien erwerben. Dies kann im eigenen Namen geschehen und natürlich auch im Namen einer Firma. Deutsche Investoren nutzen oft die Gründung einer US Firma um die administrativen Hürden zu minimieren. So gibt es eine Regelung bei der beim Verkauf einer Immobilie im Besitz eines Ausländers Gelder Zurückbehalten werden bis eine ordentliche Gewinnversteuerung erfolgt ist. Die Regelung wird FIRPTA genannt und kann eine Auszahlung um Mehrere Monate Verzögerung. Ein Makler der sich auskennt mit der Thematik kann mit Hilfe eines guten Steuerfachmanns diese extrem beschleunigen. Manchmal kann diese auch elegant umschifft werden mit einer US ansässigen Firmengründung die dann als Verkäufer der Immobilie in Erscheinung tritt.

Um eine Fix und Flip profitabel durchzuführen braucht man einen Kundigen Immobilienfachmann oder Fachfrau die sich mit dem Markt auskennen und helfen können die notwendigen Handwerker zu organisieren. Die Renovierung darf nur weniger kosten als die erwartete Wertsteigerung und so ist es notwendig das Budget im Auge zu behalten. Ein schlecht geplanter und durchgeführter Flip kann tatsächlich einen Verlust mit sich bringen. Auch muss man die Kauf und Verkaufskosten mit einrechnen und falls eine Finanzierung mit in Betracht kommt, muss dieser Kostenfaktor auf in der Kalkulation realistisch eingerechnet werden. Speziell bei finanzierten Immobilienkäufen gilt es „Zeit ist Geld“. Finanzierungen für Investoren gelten als Hochrisiko Transaktionen für Finanzierer und bedingen ein hohe Zinsniveau. Ein Zinssatz von über zehn Prozent ist hier eher die Regel als die Ausnahme. Oft werden noch besondere Sonderzahlungen bei der Bereitstellung verlangt und ein Entsprechender Eigenkapitalanteil erwartet. ‚Ohne Moos nix los‘ kann man hier salopp sagen. Wer über entsprechendes Kapital verfügt um das Projekt von Anfang bis Ende durchzuführen ist hier auf der sicheren Seite und hat deutlich geringere Fremdkosten.

Bei dem Bereich von Wohnimmobilien bestehen oft gute Chancen einer profitablen Investition. Viele Amerikanische Immobilienkäufer haben nur einen sehr geringen Eigenkapitalanteil und sind darauf angewiesen eine Bezugsfertige Immobilie zu finden die keine weitere Finanzielle für eine Instandsetzung benötigen. Solche Objekte finden besonders guten Anklang und können für ein Bietergefecht sorgen. Wenn zwei oder mehr potentielle Immobilienkäufer sich gegenseitig überbieten, kann dies durchaus profitabel sein für den Verkäufer. Es gibt aber auch andere etwas weniger bekannte Erfolgsmodelle mit Nischenmärkten in denen eine Investition lohnenswert sein kann. Zum Beispiel kann man auch in sozial schwachen Gegenden investieren die auf den ersten Blick nicht sehr attraktiv wirken. Wenn man in einer Nachbarschaft mit geringem Einkommensdurchschnitt sucht findet man oft Objekte mit erheblich Baumängeln. Diese sind oft leerstehend und nicht bewohnbar, und so für Vermieter eher uninteressant. Hier kann man gute Schnäppchen machen und diese wieder instand setzen. Wenn man dann einen guten Mieter findet, kann man das Objekt als Investitionsobjekt an einen Investoren verkaufen. Als Investment wird der Wert oft basieren auf dem Ertrag ermittelt und weniger als einfache Immobilie. Als Investment kann der Wert höher sein als der reine Objektwert, basieren auf dem Geschäftsmodell was man gerade geschaffen hat. Es gibt in vielen Staaten auch oft Programme aus öffentlicher Hand die in strukturschwachen Gegenden die Mieter mit Zuzahlungen unterstützen. Wenn man einen solchen Mieter bekommt kann dann die Miete von der Gemeinde garantiert sein. Mietrecht ist je nach Staat sehr unterschiedlich, einige sind sehr vermieterfreundlich, andere nicht so. Hier muss man sehen welche Location sich für eine Solche Immobilie am besten eignet und mit einem Immobilienfachmann eine gut Strategie entwickeln. Es gibt viele Möglichkeiten die auch Nichtamerikanern offen stehen. Wir machen gerne den Kontakt zu einem deutschsprachigen Experten hier vor Ort. Viel Erfolg bei Ihrem nächsten Immobilieninvestment hier in den Vereinigten Staaten.