Immobilie umsonst – Was ist dran am „Home Hack“?

Wer sich auf den sozialen Medien umsieht, kommt irgendwann nicht vorbei an einem Video welches eine geniale Strategie aus dem Immobilienbereich vorstellt die zunächst mal recht vielversprechend aussieht. Der sogenannte „Home Hack“ oder „House Hack“ verspricht ein Einkommen aus Immobilienbesitz und in bestimmten Fällen Einkommen ohne das man eine Immobilie besitzt. Besonders in den USA ist diese Strategie in den letzten Jahren recht populär geworden. Geht das überhaupt, und wie funktioniert das? Worum geht es hier eigentlich? Der Angelpunkt des Geschäfts liegt in der Vermietung einer Immobilie als Ferienhaus. In den vergangenen Jahren haben verschiedene Internetplattformen wie Vacationhomerentals.com VRBO und vor allem Airbnb.com es einfach gemacht Zimmer, Wohnungen und ganze Häuser tageweise anzumieten und damit einen Hotelaufenthalt zu umgehen. Für Familien ist die Art des Reisen recht attraktiv da man typischerweise mehr Platz und eine Küche zu Verfügung hat. Außerdem kann man direkt dort buchen wo es unter Umstanden kein Hotel gibt. Was ist besser als in Santa Monica in Kalifornien, direkt über der Strandbar in einer schicken Wohnung zu übernachten? Das Hotel am Stadtrand hat einfach nicht die gleichen Vibes. Zudem kann eine private Ferienwohnung noch einen Preisvorteil bieten, besonders wenn man sich die Kosten innerhalb einer Reisegruppe teilt. Leute die zum Beispiel eine Ferienwohnung in Florida besitzen, können die dann während der Zeit in der diese leersteht gewinnbringend vermieten. Wenn man die Preise von Hotelzimmern oder Ferienwohnungen mit den Mieteinnahmen für Dauermieter vergleicht, sieht man das vielerorts es sehr viel profitabler sein kann, die Immobilie tageweise an Touristen zu vermieten als einen dauerhaften Mieter zu haben. Der Home Hack versucht sich diese Diskrepanz zu Nutzen zu machen und stellt ein angeblich profitables Erfolgsmodell vor bei dem es keinen Immobilienbesitz braucht. Die Idee der cleveren Jungunternehmer ist es Wohnungen in beliebten Locations anzumieten, um diese dann als Ferienwohnung zu betreiben. Besonders US-amerikanische Metropolen haben in den letzten Jahren einen großen Anstieg an solchen Ferienwohnungen gesehen. Das führte zum Teil dazu das dringend benötigter Wohnraum wegfiel, der ansonsten als Wohnsitz genutzt wurde. Dies brachte die Mietpreise zu weiterem Anstieg und führte zu Verdrängung der ursprünglichen Bewohner. Ein Trend den man in New York, Los Angeles, Orlando und an vielen beliebten historischen Städten am Mittelmeer beobachten konnte. Für viele findige Ferienvermieter ging die Rechnung bisher auf. Solange man die Objekte oft genug vermietet hatte um die Miet- und Nebenkosten aufzufangen war man kostenfrei. Jede weitere vermietete Nacht war reiner Profit. In New York schätzen Experten gab es bis vor Kurzem über Zehntausend solcher Illegalen Ferienwohnungen. Seit geraumer Zeit verfolgen die Stadtväter solche Illegale Vermietung mit saftigen Geldstrafen. Tausende von Wohnungen stehen plötzlich leer, weil nun die Einnahmequelle weg ist und die Ferienwohnungsvermieter diese panikartig abstoßen. Diese Art der Ferienvermietung ist in vielen Städten illegal. Sogenanntes „Zoning“ was vergleichbar mit dem deutschen Flächennutzungsplan ist, schreibt vor welche Immobiliennutzung in der gegebenen Parzelle erlaubt ist. Hotels und Ferienanlagen brauchen von den Lokalbehörden besondere kommerzielle Genehmigungen um überhaupt zu operieren, und so kann man nicht jedes Objekt für kurze Zeiträume vermieten. In Zentralflorida gibt es rund um die Freizeitparks wie Disney, Universal Studios und Sea World ganze Nachbarschaften die auf die (legale) Ferienvermietung spezialisiert sind. Wohnungen und Einfamilienhäuser stehen da dem Touristen zur Wahl und viele Internationale Ferienhausbesitzer nutzen diese um ihr Ferienhaus zu unterhalten und zum Teil sogar gewinnbringend zu vermieten. Viele Haus und Wohnungsbesitzer in Orlando sind auf den Zug aufgesprungen um etwas von dem Geldsegen mitzunehmen. Aber auch die Stadt Orlando ist von steigenden Miet- und Immobilienpreisen geplagt. Deshalb hat die Stadt die Bedingung verschärft. So kann man in dem Haus in dem man wohnt ein Zimmer untervermieten, aber man kann nicht einen Straßenzug ankaufen und den in ein Hotel verwandeln. Diese Regelung wir streng überprüft und Missachten geahndet. Wer mit dem Gedanken spielt, in die Ferienvermietung einzusteigen sollte sich mit einem erfahrenen Makler zusammensetzen. Es gilt zu prüfen wie die rechtliche Basis ist, um ein Objekt zu vermieten. Dann muss man sehen ob die Miteigentümergemeinschaft anderweitige Regelungen hat. Es kann sein das die Gemeinde einer Ferienvermietung zustimmt aber da sich das Objekt in einer Sogenannten „Homeowner Association“ oder auch „HOA“ (Miteigentümergemeinschaft) befindet, diese anderweitig bindende Regelungen hat. Auch muss man eine fundierte Kostenrechnung aufstellen, denn die Grundsteuer und Versicherungskosten können in den USA recht hoch ausfallen. Die Umlagen für Strom, Wasser Abwasser, Internet, Rasen und Poolpflege darf man in der Kalkulation ebenfalls nicht vergessen. Ein Ferienobjekt kann sehr rentabel sein, muss es aber nicht. Speziell ein deutschsprachiger Makler, der hier in den USA tätig ist, wird aufgrund seiner Kundenstruktur einen guten Erfahrungsschatz haben wenn es zu Ferienimmobilien kommt. Wir helfen gerne weiter wenn es dazu kommt Träume zu realisieren. Bevor sie auf ein Ticktockvideo vertrauen, sprechen Sie mit einem lokalen Immobilienexperten damit der Traum nicht zum Albtraum wird. Wir stellen gerne den entsprechenden Kontakt her.