Kreative Immobilienfinanzierung auf dem Vormarsch in den USA

Hohes Preisniveau und ein hohes Zinsniveau bei der Immobilienfinanzierung lassen Käufer und Verkäufer nach alternativen Lösungen suchen. Amerikanische Immobilienmakler die bereits seit den 70er und 80er Jahren im Geschäft sind können sich sicherlich an die Zinsen der damaligen Zeit erinnern die zeitweilig ein Level von 15 bis 18 % erreichten. Erfahrene Makler greifen heute wieder gerne in die Trickkiste aus der Vergangenheit um den Hauskauf für Ihre Kunden möglich zu machen. Einige der bestehenden Finanzierungen die Hausbesitzer haben können eine Lösung sein. Sogenannte „Assumable Loans“ sind Finanzierungen die es unter bestimmten Bedingungen erlauben von einem bestehenden Besitzer auf den Käufer zu übertragen. Dieser geniale Schachzug, wenn erfolgreich, kann bedeuten das eine Finanzierung die vor einigen Jahren abgeschlossen wurde auch mit dem neuem Besitzer unter den existierenden günstigen Bedingungen weitergeführt werden kann. So kann ein Hauskäufer theoretisch ein Haus mit einem Zinssatz von 3% kaufen und diesen festgeschriebenen Zinssatz für die Restlaufzeit der Hypothek sichern. Doch bevor ein zukünftiger Hausbesitzer in Jubel ausbricht, dieses Szenario kann nur stattfinden wenn viele Punkte zusammen kommen. Die Immobilie muss eine bestehende Finanzierung haben die bereits einen niedrigeren Zinssatz hat. Normale Hausfinanzierungen in den Vereinigten Staaten haben meist eine Klausel die bei einem Verkauf die Ablösung der Hypothek fordert. Es gibt allerdings spezielle Finanzierungen die von staatlichen Stellen rückversichert sind . So bietet die Nationale Institution „Housing and Urban Development“ (HUD) eine sogenannte FHA Finanzierung die theoretisch auf einen Käufer übertragen werden kann. Hierbei muss der Neue Hausbesitzer oft durch den gleichen Qualifizierungsprozess wie der ursprüngliche Kreditnehmer durchlaufen. Dabei geht es vor allem um eine Bonitätsprüfung und Einkommensnachweise. Entspricht der Kunde den Anforderungen kann er die Hypothekenübername beantragen. Allerdings muss man hier bedenken das nur der bereits geschuldete Betrag mit übernommen werden kann. Falls die Immobilie im Preis gestiegen ist, kann diese Differenz nicht mitfinanziert werden. Hier muss für diesen Betrag entweder eine separate neue Finanzierung geschaffen werden oder halt entsprechendes Eigenkapital mit eingeschlossen sein. Wichtig ist auch zu wissen das diese Finanzierung meist exklusiv für Eigennutzung gilt und bei Investitionsobjekten nicht verwendet werden kann. Auch muss der Käufer einen permanenten legalen Wohnsitz an der Adresse anmelden. Also Ferienwohnungen sind hier ausgeschlossen. Und der Käufer kann dies mit einem Touristenvisum nicht bewerkstelligen. Hier muss man klarstellen das zum Beispiel ein Deutscher in den USA durchaus legal Immobilien erwerben kann. Er oder Sie kann diese auch in den USA finanzieren wenn die richtigen Voraussetzungen gegeben sind. Lediglich diese speziellen Typen der Finanzierung sind Ausländern (nicht Amerikaner) ohne die typische Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung nicht zugänglich.

Ein weiteres Beispiel einer Finanzierung die übernommen werden kann, ist die sogenannte Veterans Affairs (VA) Finanzierung. Diese ist speziell für Militärangehörige gemacht worden und wird von der Amerikanischen Militärbehörde überwacht und geregelt. Besonderheit bei diesem Programm ist das qualifizierendes Militärpersonal eine Immobilie ohne Anzahlung finanzieren kann. Das soll es leichter machen das Soldaten nach abgeleisteter Dienstzeit an den Hausbesitz herangeführt werden. Kurioserweise kann eine Solche VA Finanzierung sogar von Personen übernommen werden die nicht dem US Militär angehören.

Es existieren noch andere Kreative Finanzierungsmodelle wie das sogenannte „Owner-financing“ was es einem Verkäufer erlaubt ein Objekt zu verkaufen und selbst als Bank zu fungieren. Das funktioniert nur bei Objekten die belastungsfrei sind und kann ein Modell sein bei dem Käufer und Verkäufer trotz widriger Umstände in der Finanzwelt zum erwünschten Resultat kommen. Sicher ist das bei einem hohen Preis- und Zinsniveau wie wir es heute weitgehend im US-amerikanischen Immobilienmarkt finden, ungewöhnliche und kreative Lösungen einer besonderen Popularität erfreuen. Frei nach dem amerikanischen Motto: „We do what it takes“. Wir tun was wir tun müssen.