Büroflächen weiter hin mit erhöhtem Leerstand

Die Covid Pandemie hinterließ ihre Spuren in unserer Gesellschaft und hat in vielerlei Weise unser aller Leben verändert. Der Immobiliensektor ist hiervon nicht verschont geblieben. In den USA haben viele Gewerbeimmobilien ihre Vermietquote vor Covid nicht wieder erreicht. Besonders Büroflächen tun sich schwer und Leerstand plagt viele Innenstädte. Der Trend von Remote und Hybrid Work hat den Bedarf an Büroflächen deutlich verringert. Selbst Firmen die zur Rückkehr ins Büro aufgerufen haben, tun sich schwer alle Angestellten über die Türschwelle zu locken. Der Covid verursachte Trend zum Heimoffice hat auch zu einer gewissen Völkerwanderung geführt. Ein gewisser Prozentsatz von Angestellten nutzte die Gelegenheit um aus teuren Locations in billigere Orte auf dem Land zu ziehen oder gar den Staat zu wechseln und z. B. Von dem teuren Norden in den billigeren Süden der USA umzusiedeln. Besitzer von Büroimmobilien und die Städte, die auf die Steuereinnahmen angewiesen sind, stehen hier vor einer schwierigen Problematik. Einerseits bedeutet Leerstand geringere Einnahmen und weniger Budget um die Immobilie zu pflegen und erhalten. Andererseits haben Gemeinden Defizite durch entgangene Steuereinnahmen. Aber auch angrenzende Geschäfte deren Kundenstamm aus der Aktivität der Büros entstammt, sehen schweren Zeiten entgegen. Eine Umfrage der Boston Consulting Group fand raus das viele Büroobjekte in Gefahr sind als sogenannte Zombie Immobilien abzuenden. Geringe Auslastung, hoher Leerstand und sinkender Immobilienwert sind die Probleme der viele Locations ins Auge sehen. Zombie Immobilien sind die Objekte mit mehr als 50% Leerstand und viele sind an diesem Punkt bereits angelangt. Etwa 60% aller Büromietverträge landesweit laufen innerhalb der nächsten 3 Jahre aus. Gestiegene Zinsen erhöhen den Druck auf Immobilieninvestoren die sich mit weniger Mieteinnahmen zufrieden geben müssen. Wenn in der Umgegend Leerstand auf die Mietpreise drückt verstärkt sich die Spirale von niedrigeren Einnahmen. Eine gestiegene Anzahl von Insolvenzen sind zu erwarten.

Diese neue Realität wirft Fragen auf wie Amerikanische Innenstädte für die Zukunft aussehen werden. Einerseits sahen wir eine enorme Verteuerung von Wohnimmobilien in den letzten Jahren, insbesondere in Zuzugsgebieten in dem Süden der USA. Anderseits ist da ein wirtschaftlicher Druck durch strukturelle Veränderungen im Gewerbeimmobilienbereich. Die Gemeinden und Städte müssen Wege finden um mit diesen Schwierigkeiten fertig zu werden und eine Wiederbelebung der Bürostädte voranzutreiben die einen nachhaltigen Wandel schafft. Es muss ein Weg geschaffen werden wie eine Nutzungsänderung schnell und unbürokratisch stattfinden kann. Der Wandel von Büro zu einer anderen Nutzung wie zum Beispiel Hotel, Einzelhandel oder Wohnraum muss gefördert werden. Innenstädte sollen wiederbelebt werden und man sollte den Nahverkehr und öffentliche Platze wie Parks und Grünzonen schaffen um die alten Betonoasen auch als Wohnraum attraktiver zu machen. Man sollte darüber nachdenken solche Nutzungsänderungen mit staatlichen Mitteln zu fördern. Neue Konzepte sind hier gefragt.

Über eins sind sich die Experten einig: So wie vor Covid wird es nie wieder sein. Wir leben in einer anderen Welt. Und es ist klar das die nächsten 3 Jahre eine Verschärfung der Situation nach sich ziehen wird. Wir müssen uns heute Gedanken machen wie unsere Innenstädte aussehen sollen, und wie wir diese am Leben erhalten. Ideen und Vorschläge gibt es bereits. Und erfolgreiche Beispiele kennen wir aus der Umwandlung von alten Industrieflächen zu attraktivem Wohnraum. Wichtig ist es für die Kommunen und die Gesetzgeber schnell zu handeln und politischen Willen mitzubringen. Ob und wie sich das in der Realität entwickelt bleibt abzuwarten. Wohnraum ist knapp und vielerorts teuer. Vielleicht kann diese Bürokrise helfen die Wohnungsnot einzudämmen. Es ist spannend und wir werden sehen ob wir bald die Gelegenheit haben, in einem bezahlbaren trendigem Büro-Loft zu wohnen.