Wann ist die beste Zeit eine US Immobilie zu kaufen?

Die scherzhafte Antwort von vielen Immobilienmaklern hier in den USA wird sein „vor 5 Jahren.“ Da ist etwas dran. Die erfahrenen Immobilienprofis die sich noch an die Finanzkrise von 2008 erinnern kennen die Marktschwankungen und sind vielleicht eher geneigt zur Vorsicht aufzurufen. Nicht zuletzt weil in den Jahren vor 2008 eine ähnliche drastische Preissteigerung erfolge wie die Steigerung der letzten Jahre. Historisch gesehen steigen Immobilienwerte etwa um 3 % im Jahr. Lokale Abnormalitäten und besondere Marktbedingung einmal ausgenommen. Es gibt allerdings längere Zeiten von Stagnation oder eben sprunghafter Wertsteigerung wie die aus jüngster Zeit in der sich in vielen Standorten die Preise innerhalb weniger Jahre verdoppelten. Wer also aus reinen Investitionsgründen investieren will sollte genau hinschauen. Nicht jede Immobilie wird ein Selbstläufer und man sollte mit einem erfahrenen Immobilienprofi die Rendite prüfen, die letzten Markttrends beobachten und eine fundierte Entscheidung treffen. Aber nicht alle Käufer sind gleich und die Motivation ist unterschiedlich. Wenn man als Deutscher Arbeitnehmer von der Firma in die USA versetzt wird, und sich die Frage stellt ob Mieten oder Kaufen, bestehen oft andere Kriterien. Die Unsicherheit der Miete ist in den USA oft viel höher als man das vielleicht von Deutschland gewohnt ist. Der Mieterschutz ist je nach Region und Staat anders geregelt. Oft werden vom Vermieter nur einjährige Mietverträge akzeptiert und auch der Mietzins kann sich nach Ablauf des ersten Jahres erheblich erhöhen. Amerikaner ziehen deshalb viel häufiger um. Falls man mit Kindern in die USA zieht wird das Thema noch komplexer den die Schule wird nach dem Wohnort bestimmt. Wenn die Familie umziehen muss kann es sein das die Kinder die Schule wechseln müssen. Der Immobilienkauf schafft hier Beständigkeit. Zinsen sind bei den meisten Immobilienfinanzierungen in den USA festgeschrieben. Lediglich Versicherungsbeiträge und Grundsteuer wird jedes Jahr neu berechnet. Das schafft Kontinuität und Zuversicht. Die derzeitigen Hypothekenzinsen sind mit durchschnittlich 6 bis 7% alles andere als billig. Speziell wenn man das vor dem Hintergrund der letzten Jahre betrachtet. Die Monatsbelastung ist damit höher als dies noch vor wenigen Jahren der Fall war. Zudem ist das Inventar an Objekten die zum Verkauf stehen vielerorts niedriger als typischerweise. Das liegt daran das Hausbesitzer vor der Frage stehen „Was tun wenn das Haus verkauft ist?“ Vielerorts ist der Markt in einer Warteposition. Gegenden die eine Abwanderung erfahren, haben bereits eine leichte Entspannung der Immobilienpreise gesehen und Experten erwarten noch weitere leichte Kurskorrekturen. Im Südwesten der USA gibt es Regionen die nach wie vor eine starke Zuwanderung sehen. Es ziehen mehr Leute dahin als abwandern. Dort sind starke Preiskorrekturen nach unten in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Der Markt wird bestimmt von Familien, die mit Bargeld anreisen, und bei denen der Zinssatz eine untergeordnete Rolle bei der Entscheidung spielt. Die Inflation in den Vereinigten Staaten gemessen am August 2023 liegt bei 3,7% was deutlich geringer ist als in vielen europäischen Ländern. Die Flucht aus dem Euro kann hier eine gute Motivation darstellen, und ein Investment in eine US Immobilie lukrativ machen. Wichtig ist es eine klare Definition zu finden welche Aspekte und Gründe im Vordergrund stehen. Wer daran denkt in den USA in eine Immobilie zu investieren sollte sich bei einem Makler am Zielort über die Chancen und Hürden informieren. Keiner kann wirklich in die Glaskugel schauen und eine hundertprozentige Prognose stellen. Aber man kann durch gut fundierte Information eine informierte Entscheidung treffen. Ob die dann genial war, können wir Ihnen mit Bestimmtheit in 5 Jahren beantworten.