Was ist eine erschwingliche Immobilie und gibt es die überhaupt noch?

Das Jahr 2023 war für Viele potentielle Hauskäufer eher enttäuschend. In Deutschland wie in den USA präsentiert sich ein ähnliches Bild wenn es zu Immobilienpreisen kommt. Die Lebenshaltungskosten sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen und so auch die Immobilienpreise. Das Einkommenswachstum hielt nicht wirklich Schritt und so blieb der Traum vom Eigenheim für viele junge Familien nur ein Traum.

Der amerikanische Marktbeobachter Redfin stellte fest das in 2023 nur 16 Prozent aller angebotenen Wohnobjekte erschwinglich waren für Familien mit Durchschnittseinkommen. Als Maßstab haben die Experten Wohnkosten von nicht mehr als 30 % des Einkommens zugrunde gelegt. Gerechnet wurde mit einem geringen Eigenkapitalanteil von 5 % und einer Hypothek mit der in den USA üblichen Festverzinsung über 30 Jahre.

Die Studie begann im Jahr 2013 als 50 % der angebotenen Immobilien noch erschwinglich waren für Durchschnittsverdiener. In 2019 vor der Covid Pandemie waren es noch 40 % die dem durchschnittlichem Gehalt angemessen waren. Durch die explodierten Zinsen stieg auch die monatliche Zahlung für Hauskäufer. In 2022 waren nur noch 21 % der Immobilen erschwinglich und in 2023 viel die Nummer auf 16% aller angebotenen Objekte. Das extrem niedrige Inventar von Immobilien bestärkt diesen Trend nur.

Diese Werte sind Durchschnittswerte der 97 am dichtesten besiedelten Metropolen in den Vereinigten Staaten. Aber man muss hier beachten das die Werte extrem unterschiedlich sein können. Orte wie Detroit oder Akron und Dayton in Ohio haben immer noch etwa die Hälfte der angebotenen Objekte in Preisgruppe die für Durchschnittsverdiener erschwinglich sind. Auf der anderen Seite sind Hochpreisige Locations selbst für relativ gutverdienende kaum erschwinglich. Im Westen der USA in den wohlhabenden Metropolen wie San Francisco, Los Angeles und Oxnard Kalifornien gilt weniger als eines von 300 Häusern und Wohnungen als günstig genug für das durchschnittliche Einkommen. Aber auch Metropolen die von dem Einfluss von ausländischem Geld profitieren haben ein Preisniveau das sich aus dem Durchschnitt der lokalen Bevölkerung weit herausgehoben hat. In Miami Florida hat sich die Nachfrage nach luxuriösen Zweitwohnsitzen derart verstärkt das lokale Hauskäufer sich aus manchen Gegenden fast völlig verdrängt sehen. Mit einem mittleren Preis von $ 615.000 für ein Einfamilienhaus und $ 420.000 für eine Wohnung ist die Gegend von Miami Dade County schon seit langem nicht mehr billig. Wenn man beim Hauskauf auf eine bestimmte Lage ins Auge fasst wird die Luft noch dünner. Bevorzugte Lagen sind fast gar nicht zu bekommen. Da kosten manche Einzimmerwohnungen schon mehr als eine Millionen.

Die USA sind eine Spielwiese der internationalen Investoren. Geringe Einschränkungen beim Hauskauf, oftmals günstige Steuergesetze und eine hohe Rechtssicherheit machen besonders den Südosten der USA attraktiv für finanzstarke Investoren. Dort wo lokale Käufer ausbleiben weil die Finanzierung zu teuer ist finden Barkäufer Objekte mit guter Rendite. Wer nicht kaufen kann muss halt mieten, und mit hohem Mietniveau bleiben auch die Investitionen sehr rentabel.

Im Frühjahr 2024 erwarten Finanzexperten leichte Zinssenkungen. Diese ist ein willkommenes Signal für Hauskäufer und wird sicherlich manch einen dazu bewegen über eine Anschaffung nachzudenken. Allerdings wird sich der Leitzins voraussichtlich nur in kleinen Schritten nach unten bewegen. Die Rede ist von vielleicht einem halben Prozent bist zum Sommer. Wirklich billig werden die Immobilien damit nicht, wenn es doch einen Schritt in die richtige Richtung darstellt.